Konservierung und Restaurierung  von Metall

Die meisten Metalle, die zur Zeit in die Werkstatt gelangen, stammen aus den Kultbezirken der Keltensiedlung Roseldorf. Es handelt sich dabei um Waffen, Wagenbestandteile und Werkzeuge aus Eisen. Ein  beachtlicher Teil der Eisenobjekte stammt auch aus den jüngsten Ausgrabungen im Gräberfeld Hallstatt.  Die Schwerter und Lanzenspitzen, Dolche und Messer hatte man den reichen Hallstättern in prähistorischer Zeit als Beigaben mit in die Gräber gegeben.

Unter den Grabbeigaben aus diesem Gräberfeld befinden sich auch viele Gegenstände aus Bronze. Neben Ringen, Fibeln und Nadeln, die zur Tracht der Verstorbenen gehörten, fördern die jüngsten Untersuchungen auch immer wieder außergewöhnlich schöne Bronzegefäße zutage. Auch Goldobjekte sind unter den Funden aus dem Hallstätter Gräberfeld.

Während diese allerdings ausschließlich einer Reinigung bedürfen, stellen besonders die Eisenobjekte meist sehr hohe Anforderungen an die Restauratoren. Anders als bei Bronze ist die Korrosion von Eisen nämlich oft so weit fortgeschritten, dass vom eigentlichen Metall nichts mehr übrig ist.

 

Mitunter ist lediglich das Korrosionsprodukt noch vorhanden, das die einstige Form des Gegenstandes nachzeichnet. Da dies mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist, werden viele Funde vor der Restaurierung am Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie an der Universität Wien geröntgt.

Erst nach der Röntgenaufnahme wird die Oberfläche mechanisch mit Hilfe von Sandstrahlgeräten, Diamantfräsen, Skalpellen oder ähnlichen Werkzeugen vorsichtig freigelegt. Das Ergebnis wird anschließend in Text und Bild dokumentiert bevor eine Konservierung erfolgt. Eisenfunde werden dazu in der Regel mit mikrokristallinem Wachs gesichert, Bronze wird meist mit einem Paraloid-Schutzüberzug versehen.

 

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Neben den Neufunden aus den Forschungsgrabungen der Abteilung müssen die Restaurator*innen auch immer wieder Altfunde nachbearbeiten, weil der Korrosionsprozess nach Jahrhunderten oder Jahrzehnten wieder fortzuschreiten beginnt. Dies ist nicht zwingend den weniger ausgereiften Konservierungstechniken der Vergangenheit zuzuschreiben. Auch modernste Konservierungsverfahren können dem Zerfall der Objekte nicht vollständigen Einhalt gebieten, sondern ihn nur sehr stark verzögern.
 

Die Nachrestaurierung von Altfunden ist für die Restaurator*innen übrigens oft eine sehr spannende Aufgabe. Zum einen gewinnen sie dabei manchmal einen Einblick in die Experimente ihrer Vorgänger*innen, die den Grundstein für die heutigen Konservierungsmethoden legten. Zum anderen geschieht es auch gar nicht selten, dass Dank der neuen technischen Möglichkeiten bislang unbekannte Details sichtbar werden.

 

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