Einladung zum Foto-Termin: Das Bullendorfer Mammut – der bedeutendste österreichische Mammutfund des 21. Jahrhunderts

18. Mai 2018
Der von Mitarbeitern des NHM Wien präparierte Mammutzahn aus der A 5 Grabung wird am 24. Mai 2018 im MAMUZ in Mistelbach präsentiert. Im Anschluss: Vorstellung des Programmes des „Mammut-Tages“ am 10. Juni, bei dem der Zahn erstmals der Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Der von Mitarbeitern des NHM Wien präparierte Mammutzahn aus der A 5 Grabung wird am 24. Mai 2018 im MAMUZ in Mistelbach präsentiert. Im Anschluss: Vorstellung des Programmes des „Mammut-Tages“ am 10. Juni, bei dem der Zahn erstmals der Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Es war der Sensationsfund bei den Grabungen zur A 5 Nord Autobahn: Zwei 17.000 Jahre alte Mammut-Stoßzähne wurden in der Nähe des niederösterreichischen Bullendorf gefunden. Nach der aufwändigen Präparierung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Naturhistorischen Museum Wien werden diese nun im MAMUZ in Mistelbach erstmal der Öffentlichkeit präsentiert.
 
Anlässlich des Aktionstages am 10. Juni laden die ASFINAG, das MAMUZ sowie das Naturhistorische Museum Wien zu einem gemeinsamen Pressegespräch ein:
 
Fototermin im MAMUZ Mistelbach am Donnerstag, 24. Mai 2018, um 10.30 Uhr mit:
 
Mag. Peter Fritz | MAMUZ, Geschäftsführer
Dr. Franz Pieler | MAMUZ, Wissenschaftlicher Leiter
Christian Musil | ASFINAG Projektleiter A 5
Priv.-Doz. Dr. Mathias Harzhauser | Direktor der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien
Dipl. Geol., Priv.-Doz. Dr. Ursula Göhlich | Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kuratorin Wirbeltiere, Geologisch-Paläontologische Abteilung des NHM Wien 
 
Ort: MAMUZ Museum Mistelbach, 2130 Mistelbach, Waldstraße 44-46
Anfahrt: A 5 Ausfahrt Schrick. Die B 46 bis zur Waldstraße in Mistelbach folgen

 
Fund und Präparation

Beim Bau der Autobahn A5 durch die ASFINAG wurden 2016 in der Nähe von Bullendorf einige anfangs unscheinbare Skelettreste entdeckt. Durch eine Notgrabung des Naturhistorischen Museums Wien konnten die Fossilien geborgen werden und erwiesen sich schon bald als gewaltige Stoßzähne eines Wollhaarmammuts.
 
Monatelang mussten die Zähne in der Präparation des NHM Wien chemisch gehärtet werden, ehe an eine weitere Präparation zu denken war. Danach mussten Brüche und Fehlstellen ausgebessert und ergänzt werden. Denn im Gegensatz zu Funden aus dem sibirischen Permafrost sind die Fossilien im niederösterreichischen Löss sehr empfindlich.
 
Nach Abschluss der heiklen Präparationsarbeiten können die beiden Stoßzähne und andere Fundstücke der Grabung nun erstmals dem Publikum präsentiert werden. Die parallel laufenden wissenschaftlichen Untersuchungen waren interdisziplinär: Radiokarbondatierungen und andere geochemische Methoden wurden durch die Quartär-Forschungsgruppe der Universität Innsbruck durchgeführt. Sie liefern die Basis für die Altersdatierung des Fundes. Sedimentologische Untersuchungen erfolgten an der Geologischen Bundesanstalt in Wien und dokumentieren den Lebensraum des Mammuts. Die Mammutknochen und alle anderen Fossilien, wie Pferde- und Rentierknochen sowie winzige Schalen eiszeitlicher Schnecken, wurden durch die Paläontologinnen und Paläontologen des Naturhistorischen Museums Wien bearbeitet. So konnten die Geheimnisse rund um das Bullendorfer Mammut gelüftet werden. Es verendete vor rund 17.000 Jahren in den Überschwemmungsebenen der Ur-Zaya während des auslaufenden Kältemaximums der letzten Eiszeit.
 

Aktionstag am 10. Juni 2018 im MAMUZ Museum Mistelbach in Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien und der ASFINAG

Während des Mammut-Aktionstages am 10. Juni 2018 im MAMUZ, der mit freundlicher Unterstützung der ASFINAG stattfindet, werden Dr. Ursula Göhlich und Dr. Mathias Harzhauser über Fundgeschichte und Bergung berichten. PräparatorInnen des NHM Wien geben Einblick in die aufwändigen Präparationsmethoden. Infopaneele zeigen Grabung und Präparation, vermitteln Daten zum „Lebensraum Mammutsteppe“ und Wissenswertes zum Thema „Mammut“. Auch, dass das Bullendorfer Mammut nicht das größte Rüsseltier war, das im heutigen Niederösterreich lebte, wird durch die Knochen eines 10 Millionen Jahre alten Hauerelefanten aus Kettlasbrunn eindrucksvoll vermittelt. Stars des Aktionstages sind natürlich die beiden originalen Stoßzähne, die das schönste je in Österreich gefundene Stoßzahnpaar sind.
 
Ein weiterer Mammut-Aktionstag ist am 2. September 2018 im NHM Wien geplant.
 

  
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