Die Amphibien umfassen drei Ordnungen: Froschlurche (u.a. Frösche, Kröten, Unken - über 7.500 Arten), Schwanzlurche (u.a. Molche, Salamander - etwa über 800 Arten) und Schleichenlurche (Blindwühlen - über 200 Arten).
Zu den Reptilien zählen vier Ordnungen: Krokodile (Krokodile, Alligatoren, Kaimane, Gaviale - 27 Arten), Schildkröten (etwa 360 Arten), Schuppenkriechtiere (u.a. Echsen und Schlangen - über 11.500 Arten) und die Brückenechsen (1 Art).
Die herpetologische Dauerausstellung (Säle 27 und 28) präsentiert etwa 1.000 Präparate (Alkoholpräparate und Trockenpräparate, wie Skelette oder Dermoplastiken). Damit sind nur etwa 0,5% der wissenschaftlichen Sammlungsbestände ausgestellt, die mehr als 200.000 Objekte umfassen und sich hinter den Kulissen des NHM Wien befinden.
Wissenschaftliche Sammlung und Datenbank
Die wissenschaftlich herpetologische Vergleichssammlung umfasst etwa 210.000 Objekte, von denen die überwiegende Mehrzahl in Form von Alkoholpräparaten konserviert ist. Den kleineren Teil (etwa 6.000 Objekte) stellen Trockenpräparate (Skelette und Dermoplastiken) dar. Die Anfänge der Sammlung und damit die ältesten Präparate datieren um das Jahr 1800. Wurden die Sammlungsbestände früher ausschließlich über ein Karteikartensystem zugänglich gemacht, in dem die wichtigsten Objektdaten (wissenschaftlicher Name, Fundort, Funddatum, Sammler, Akquisitionsdatum, Standort) aufgeführt sind, so liegen diese Informationen mittlerweile auch in einer digitalen Inventardatenbank vor.
Herzstück der wissenschaftlichen Kollektion ist die Sammlung von Typusexemplaren, die derzeit Typen von gut 210 Amphibien- und 570 Reptilientaxa beinhaltet. Zusammenstellungen der Typusexemplare und der Trockenpräparate sind in Form von Katalogen veröffentlicht.
Neben der Objektdatenbank zur Verwaltung des wissenschaftlichen Inventars verfügt die Sammlung auch über eine Datenbank zur
Verbreitung der heimischen Lurche und Kriechtiere. Diese herpetofaunistische Datenbank beinhaltet bereits über 200.000 Artbeobachtungen,
die neben Ort, Datum und Zeitpunkt der Beobachtungen auch zahlreiche ökologische Begleitdaten enthält. Die Herpetologische
Sammlung verfügt weiters über eine Diapositivsammlung und eine umfangreiche Fachbibliothek.
Neben den kustodial-verwaltenden Aufgaben des Vermehrens, Bewahrens und Erschließens der Sammlungsbestände werden von den
Mitarbeiter*innen der Sammlung - vielfach in Kooperation mit in- und ausländischen Fachkolleg*innen - wissenschaftliche Arbeiten
durchgeführt. Weiters fungiert die Sammlung als Informationsstelle für herpetologische Fragen. Schwerpunkte sind dabei die
Betreuung in- und ausländischer Wissenschafter*innen und Studierender sowie interessierter Laien.
Ihrem Auftrag zur Öffentlichkeitsarbeit und Information entsprechend beherbergt und unterstützt die Herpetologische Sammlung die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie.
Die wissenschaftliche Sammlung ist eine öffentliche Einrichtung und für interessierte Personen nach schriftlicher oder telefonischer
Voranmeldung und Terminvereinbarung zugänglich.

