10x Wissenswertes zum Meteoriten von Ensisheim
1.
Er ist der älteste bezeugte Meteoritenfall Europas von dem heute noch Material vorhanden ist.
2.
Nach seiner milliardenkilometerlangen Reise auf die Erde ins französische Ensisheim ist der 53,83 schwere Meteorit noch
nie so weit gereist, wie jetzt nach Wien.
3. Ensisheim war 1492 Teil der Habsburgermonarchie. Es war sogar
die Hauptstadt von Kaiser Maximilians Ländereien in dieser Region. Obwohl der Stein also lange auf österreichischem
Staatsgebiet war, kommt er jetzt erstmals nach Österreich
4.
und das pünktlich
zum ersten Geburtstag des im Vorjahr eröffneten Meteoritensaales im Naturhistorischen Museum Wien,
das die älteste und eine der größten Meteoritensammlungen der Welt beherbergt. U.a. auch ein paar kleinere Teilstücke des
Ensisheim-Meteoriten.
5. Der wertvolle Meteorit wird – vermutlich als einziger Meteorit der Welt - von einer eigenen
Leibgarde – ähnlich der des Papstes – rund um die Uhr bewacht.
6. Als der Meteorit im November 1492 mit einem
enormen Knall auf die Erde fiel, wurde er von der Bevölkerung in die Kirche gebracht, aufgehängt und in Ketten gelegt.
Man wollte verhindern, dass der „Donnerstein“ weiteres Unheil anrichtet.
7. Die Anordnung, den Stein
in Ketten zu legen, kam übrigens von Kaiser Maximilian I. Auf seinem Marsch gegen die Franzosen legte er
am 26. November 1492 in Ensisheim einen Halt ein und ordnete eben diese Vorgehensweise an.
8. Dass Kaiser
Maximilian I. überhaupt gegen die Franzosen in den Krieg zog, war ebenfalls dem „Donnerstein von Ensisheim“ geschuldet:
Sebastian Brant, Verfasser des berühmten „Narrenschiffs“, war zu jener Zeit in Basel, hat die Explosion gehört und mittels
Flugblatt die Kunde des „göttlichen Zeichens“ in ganz Europa verbreitet. Mit der Aufforderung Kaiser Maximilian I. könne,
Dank des göttlichen Beistandes, ohne Zögern einen Krieg gegen die Franzosen wagen.
9. Ebenfalls nicht weit entfernt
vom Einschlagsort: Maler Albrecht Dürer. Der hielt sich am 7. November 1492 im 40 km entfernten Basel auf.
Einige Jahre später malte Dürer einen explodierenden Himmelskörper auf die Rückseite seines Gemäldes „Büßender Heiliger Hieronymus“
(aufbewahrt in der National Gallery, London). Auch in seinem Kupferstich „Melencolia I“ von 1514 stellte Dürer eine Feuerkugel
dar – es wird angenommen, dass es sich dabei um den Meteoritenfall in Ensisheim handelt.
10. Sogar Johann
Wolfgang von Goethe besuchte 1771 den Ensisheim-Meteoriten und berichtete darüber in seiner Autobiographie „Dichtung
und Wahrheit“. Auch wird angenommen, dass Jules Vernes in dem Buch „Die Jagd nach dem Meteore“ vom Ereignis
in Elsass inspiriert wurde.